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Christen

Beginn der christlichen Ostkolonisation

Wettinische Territorien in der Mitte des 13. Jahrhunderts, Ausschnitt

Im 9. Jahrhundert drangen deutsche Eroberer (Franken und Sachsen) verstärkt in das Daleminzergau ein, forderten Tribut und versuchten diese zu unterwerfen. Auch die Slawen bedrängten die deutschen Herrschaftsräume. Unruhen und Handlungsbedarf gab es außerdem durch wiederholte Einfälle der Ungarn und Böhmen in fränkische Lande.
Endgültig unterworfen wurden die Daleminzier im Winter 928/29 nach der Zerstörung ihrer Hauptburg Gana durch Heinrich I.. Im Zuge dieser Eroberung dürften auch die übrigen slawischen Machtzentren zerstört worden sein.

  • Heinrich I. – * 876; † Juli 936, Liudolfinger, seit 912 Herzog der Sachsen, ab 919 bis 936 König des Ostfrankenreichs (Königreich der Deutschen)

Über das eroberte Land („Königsland“) konnte einzig und allein König bzw. Kaiser verfügen. In Zusammenarbeit mit den slawischen Dorfältesten wurde das besetzte Land verwaltet. Es wurden neue Burgen angelegt oder frühere slawische Burganlagen umgenutzt, so die zentrale Landesburg Meißen oder Befestigungen an strategisch wichtigen Stellen (Furten z. B.). Dabei wurde das System der Burgwarden aus dem „Altland“ hierher übertragen.
Eine Burg im heutigen Döbeln (Burgwardum Doblin) findet 981 in einer Urkunde von Kaiser Otto I.. Erwähnung. Sie unterstand wohl in der Anfangszeit ihres Bestehens dem Kloster Memleben bei Nebra an der Unstrut.
Das Meißener Umland wurde 965 unter Otto I. eine der neuen Ostmarken und Markgrafschaft. Die Slawen mußten Tribut leisten, konnten jedoch ihre eigenen Angelegenheiten selbst klären. Es kann davon ausgegangen werden, daß um das Jahr 1000 westlich der Elbe alle Slawen (zumindest offiziell) getauft sind.

  • Otto I. – * November 912; † Mai 973, Liudolfinger, Herzog der Sachsen, ab 936 König des Ostfrankenreiches, ab 962 Kaiser des Heiligen Römischen Reiches

Nach Ausweitung der Macht und des Einflusses im ehemaligen Siedlungsgebiet der Slawen mußten die Herrschaftsverhältnisse beständig gemacht werden. Ein Weg dazu war die Ansiedlung von Getreuen und eine Ausstattung dieser mit besonderen Freiheitsrechten. Bereits um 1100 hatte Wiprecht von Groitsch ausgehend vom Kloster Pegau eine Siedelwelle angestoßen.

Unter dem wettinischen Markgrafen Konrad dem Großen begann Mitte des 12. Jahrhunderts eine Etappe der deutschen Besiedlung im bis dato noch reichhaltig mit Wald bestandenen und unerschlossenem Gebiet zwischen Freiberger Mulde und Zschopau. Diese stand unter dem Zeichen der Sicherung eigener Machtansprüche gegen die Kirche (Bischof und Diözese von Meißen), dem deutschen Kaisertum und den reichsständigen pleißenländischen Herrscherhäusern (Herren von Mildenstein, von Frankenberg/ Sachsenburg, Reichsland Pleißen).

  • Konrad I. (der Große), (* um 1098; † Februar 1157, Wettiner, Markgraf von Meißen und der Lausitz

Quellenangaben und weiterführende Literatur:

  • K. Czok (Hrsg.) 1989, Geschichte Sachsens, Weimar.
  • D. Harzbecher 2000, Chronik der Stadt Roßwein – Besiedlung, Heft 1: aus „Unsere Heimat“.
  • D. Harzbecher 2000, Chronik der Stadt Roßwein – Stadtentwicklung, Heft 2: aus „Unsere Heimat“.
  • R. Schmidt 2005: Die Region um Oschatz und Meißen im 7jährigen Krieg.
  • R. Gundram 2006: Der Schloßberg und die Burg zu Döbeln, Denkmale im Landkreis Döbeln – Heft 7.

Rodungen

Wettlauf um das Rodungsland und Festigung der wettinischen Macht

Markgraf Otto der Reiche  führte diese Kolonisation mit aller Konsquenz weiter. Galt es doch diese Gebiete dem eigenen Einflußbereich zuzuschlagen. Der wohl geschickteste Schachzug war die Stiftung des Klosters Altzella bei gleichzeitiger massiver Kultivierung des Reichslehen an unverhuften Waldgebieten an der Wildlandgrenze.

Am 26. Februar 1162 bat Markgraf Otto beim Kaiser Friedrich I. Barbarossa in Italien um Lehnsfreigabe um dieses einem Kloster zur Kultivierung zu schenken. Dieses Kloster sollte mit 800 Hufen (275 km²) Rodungsland ausgestattet werden und später 26 Waldhufendörfer tragen.
Jedoch waren zu diesem Zeitpunkt die Rodungen und Verhufungen des Waldlandes auf Betreiben des Markgrafen, zum Zwecke der herrschaftliche Sicherung möglichst großer Teile des Waldlandes, schon weit vorangeschritten, am weitesten südlich der Freiberger Mulde im Burgward Mochau.

  • Otto der Reiche (* 1125; † Februar 1190), Wettiner, ab 1156 Markgraf von Meißen
  • Friedrich I. genannt Barbarossa (* etwa 1122; † Juni 1190), Staufer, seit 1147 als Friedrich III. Herzog von Schwaben, seit 1152 römisch-deutscher König, seit 1155 Kaiser des Heiligen Römischen Reiches

In unmittelbarer Nähe zum heutigen Nossen wird das Kloster am 27. Mai 1175 als Cella Sanctae mariae (Marienzelle) durch Zisterzienser (Ordo Cisterciensis) besiedelt. Diesen Orden hatte Markgraf Otto bewußt im Hinblick auf deren Unterstützung bei seinen Plänen der Kolonisation ausgewählt.

Zum Schutz der Dörfer und zur Sicherung der Zehnteinnahmen für Markgraf und Bischof wurden weitere Adelsgeschlechter mit Rittergütern in der Region belehnt, die Burgen als Wohnsitze errichteten, z. B wird um 1180 die Burg Nossen gegründet.
Erste Funde von Silber um 1168 führten zu einer herrschaftlichen Neuordnung des Stiftungsgebietes um 1185. Schenkungen und Lehen wurden rückgängig gemacht.

In dieser 150 Jahre dauernden Besiedlungsphase wanderten etwa 200.000 Menschen in das Gebiet des ehemaligen Gau Dalemizien (hier lebten zu dieser Zeit ca. 7.000-8.000 Slawen) überwiegend aus Franken, Thüringen, Sachsen ein und gründeten ca. 4.000 neue Dörfer.
Eine gewaltsame Verdrängung der slawischen Bevölkerung ist nicht bekannt. Man kann davon ausgehen, daß beide Bevölkerungsgruppen, (die Slawen gehörten mittlerweile auch der christlichen Kirche an), nebeneinander wohnten und sich nach und nach vermischten.
In den Neudörfern galt ausschließlich deutsches Recht, die sich neuansiedelnden Bauern waren meist von Frondiensten befreit. In den „vorkolonialen“ Ortschaften der Slawen blieben die hohen Belastungen mit Abgaben und Diensten erhalten. Die Formen der Alt-Dörfer blieben bestehen, die neuen Siedler zogen jedoch auch in diese Dörfer und veränderten deren Aussehen auch durch den Umbau der Höfe.

(Als Folge der Reformation wurde das Klosters Altzella am 18. Februar 1540 durch die Säkularisation [Einziehung der Besitztümer und Verwaltung durch Landesstände] aufgelöst.)

Quellenangaben und weiterführende Literatur:

  • K. Czok (Hrsg.) 1989, Geschichte Sachsens, Weimar.
  • D. Harzbecher 2000, Chronik der Stadt Roßwein – Besiedlung, Heft 1: aus „Unsere Heimat“.
  • D. Harzbecher 2000, Chronik der Stadt Roßwein – Stadtentwicklung, Heft 2: aus „Unsere Heimat“.
  • R. Schmidt 2005: Die Region um Oschatz und Meißen im 7jährigen Krieg.
  • R. Gundram 2006: Der Schloßberg und die Burg zu Döbeln, Denkmale im Landkreis Döbeln – Heft 7.

 

Slawen

Slawische Siedeltätigkeit

In dieses nun sehr dünn besiedelte Land drängten slawische Sippen von Gebiet östlich der Elbe (seit 6. Jh. n. Chr.). Die nun einziehenden Slawen ließen sich in ähnlich lockerer Form nieder, wie es die Siedler vor ihnen taten und vermischten sich mit den hier noch verbliebenen Germanen. Sie bevorzugten das offene Flachland (z. B. Lommatzscher Pflege) und die Nähe von Gewässern und Quellen und vermieden die waldreichen Gebirge (Miriquidi = schwarzer Urwald). Die Siedlungen wurden dabei meist um einen kreisförmigen Platz (Rundling) angeordnet.

Die Sippen schlossen sich nach und nach zu Stämmen zusammen. Ein Supan (Stammesältester) hatte die Oberverwaltung inne.
Die zu beiden Seiten der Freiberger Mulde (begrenzt von Chemnitz und Elbe, also im Raum um Döbeln und Mügeln, der Lommatzscher Pflege, im Meißener Land auch rechtselbisch) lebenden Stämme wurden um 800 n. Chr. Daleminzier, ihr Gau Daleminze, genannt. Die Siedlungen in unserem Gebiet gehörten wahrscheinlich zum Supanort Klein-Mockritz.
Es wird vermutet, daß ihre Hauptburg Gana zwischen den heutigen Orten Hof und Stauchitz am Flüßchen Jahna gelegen hat. In unmittelbarer Nähe befand sich auch das Hauptheiligtum der Daleminzier – die heilige Quelle Glomuci. Dieses soll der Paltzschener See gewesen sein, welcher 1875/77 beim Bau der Eisenbahnstrecke Riesa – Lommatzsch trocken gelegt wurde.

Nachdem die Slawen von den Franken unter Karl dem Großen * 806 besiegt, deren Herzog Miliduoch 806 getötet wurde, zogen sie sich unter deutschem Druck weiter nach Süden zurück und besiedelten auch die waldreicheren Vorländer des Erzgebirges. So wurden möglicherweise u. a. Novosedlici – Neue Ansiedlung = Naußlitz, Olesnik – Erlenhain = Ossig, Rusovany – Leute des Rusov = Roßwein angelegt. Die damalige slawische Ansiedlung im heutigen Stadtgebiet von Roßwein lag möglicherweise in der Nähe des Burggrabens – gegenüber der Wunderburg (Kultort für Götterverehrung und natürlicher Zufluchtsort).

* Karl I. (der Große) * April 748; † Januar 814, Karolinger, seit 768 König der Franken, ab 800 römischer Kaiser

Alte slawische Siedlungsreste wurden bei Grabungen am Nordwestrand von Roßwein, am Südhang eines als „Troischau“ bezeichneten Geländerückens, nachgewiesen. Die ältesten dokumentierten Funde deuten in die spätslawische Zeit (11./ 12. Jh.).

Das Gebiet Troischau

Quellenangaben und weiterführende Literatur:

  • K. Czok (Hrsg.) 1989, Geschichte Sachsens, Weimar.
  • D. Harzbecher 2000, Chronik der Stadt Roßwein – Besiedlung, Heft 1: aus „Unsere Heimat“.
  • D. Harzbecher 2000, Chronik der Stadt Roßwein – Stadtentwicklung, Heft 2: aus „Unsere Heimat“.
  • R. Schmidt 2005: Die Region um Oschatz und Meißen im 7jährigen Krieg.
  • R. Gundram 2006: Der Schloßberg und die Burg zu Döbeln, Denkmale im Landkreis Döbeln – Heft 7.

 

Entwicklung bis 1848

Entwicklung bis zum 30jährigen Krieg

Je nach wirtschaftlichem Geschick und der gesellschaftlichen Stellung des Landbesitzers sowie der Lage der Bauernwirtschaften in der Landschaft, dürften Mehrseithöfe als Einzelhöfe in Streulage den lokalen Gegebenheiten zweckmäßig angepaßt gewesen sein – so auch in Haßlau.
Die ursprünglichen Höfe wiesen noch nicht die Größe und Ausdehnung der uns bekannten und vertrauten Hoftypen auf. Die Grundstrukturen jedoch waren ähnlich den nachfolgend beschriebenen.

Die Vierseithöfe (vom Typ mitteldeutsch-fränkischer Bauernhof) sind von allen vier Seiten von Gebäuden umschlossen (Wohnhaus, Scheune, Getreidespeicher und Stall). Sie sind besonders den auf guten Standorten wirtschaftenden Höfen zuzuordnen.
Dreiseithöfe sind die kleinere Wirtschaftseinheit. Die Gebäude stoßen an den Ecken des gepflasterten Hofes aneinander. Das Wohnhaus befindet sich auf einer Seite neben der Einfahrt, gegenüber befindet sich der Stall. Die Rückseite des Hofes wird zumeist von der Scheune eingenommen. Nach der Straßenseite ist ein Abschluß durch Mauern und Toreinfahrten gegeben.

Der Zweiseithöfe, als kleinbäuerliche Betriebe, bestehen aus zwei rechtwinklig oder gegenüberliegend angeordneten Gebäuden. Meist bestehend aus Wohnhaus oder Wohnstallhaus (Wohnung und Stall unter einem Dach) und Wirtschaftsgebäude.
Die Übergänge zum Eindachhof (ein Gebäude mit durchlaufender Firstlinie) sind je nach Wirtschaftskraft fließend.

Strukturen eines historischen Hohlweges im Wald

An der „Kalkstraße“ gelegen, dürfte ein Gasthof bzw. Pferdewechselstation schnell an Bedeutung gewonnen haben. Von Roßwein gelangte man auf dieser über Haßlau – Naußlitz zum Kalkwerk Münchhof bei Ostrau um Bindemittel für den Steinbau der Stadt (sicher auch für das Kloster Altzella oder Nossen) zu beschaffen. Daher rühren wahrscheinlich auch mehrere nebeneinanderliegende hohlwegartigen Spuren am sog. Viehholzberg (von Naußlitz in Richtung Haßlau bergwärts linksseitig im Wald sichtbar). Die schweren Fuhrwerke gruben sich tief in die unbefestigten Wege ein. Waren die Spuren so tief eingegraben, daß die Achse aufsaß, wurde daneben ein neuer Weg gefahren. Am gegenüberliegenden Naußlitzer Berg ist der ehemalige Hohlweg auf der linken Seite der heutigen Straße (Fahrtrichtung Döbeln) noch gut erkennbar.

Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Region mehrfach (besonders Januar/Februar 1637) durch die Schweden geplündert.

Besiedlung

Gründung und Besiedlung

Haßlau ist eine deutsche Gründung und wurde 1248 erstmals urkundlich benannt. Die neu gegründeten Orte im Rodungsland waren nicht sehr bevölkerungsreich (max. 20 bis 30 Personen). Wenige Einzelhöfe in verstreuter Lage bilden das Grundgerüst, vielleicht gab es noch einige Handwerkerhäuser.
Ein „Gemeinplatz“ lag in Haßlau „etwas thalicht gleich einer Aue“ (nach Knauth 1721).

Die Benennung eines „Kirchsteiges“ aus Richtung Haßlau kommend – in Höhe der „Goldenen Höhe“ auf die alte Lommatzscher Straße stoßend – läßt schließen, daß man zur Kirche nach Roßwein ging.

Bei Festlegung der Fluren der „Deutschdörfer“ wurden diese großzügig bedacht und vermarkt. Die Ausdehnung der Haßlauer Flur betrug 14 fränkische Hufen (= 359 ha).

Die Fluren waren zu Gründungszeiten noch stark bewaldet und blieben wohl an der Grenze zu den Nachbargemeinden am längsten ungerodet. So schreibt Knauth noch 1721 vom angrenzenden Wald: „Haßlaw ….. Gränzet mit seinen Fluhren ostwärts an den Forst“- gemeint ist wohl das „Bocksholz“. Auch andere Waldreste prägten das Landschaftsbild bis ins 18. Jahrhundert (z. B. westlich Zweinig das Viehholz – mglw. Zeugnis von Waldweide).

Quellen:

  • Knauth-Chronik: Zitat im 6. Teil, Seiten 67 und 68; Originaltitel „Des alten berühmten Stiffts=Closters und Landes=Fürstlichen Conditorii Alten=Zella, an der Freybergischen Mulda, So wohl von alters her darzu gehöriger dreyen Städte, Berg= und Marck=Flecken, Roßwein, Siebenlehn und Nossen, Als auch nunmehro Königl. und Chur=Fürstl.Sächs. Schlosses Nossen, Geographisch= und Historische Vorstellung.“ (erschienen in acht Teilen, etwa 850 Seiten, Dresden & Leipzig 1721).
  • M. Schattkowsky & A. Thieme (Hrsg.) 2002: Altzelle – Zisterzienserabtei in Mitteldeutschland und Hauskloster der Wettiner, Schriften zur Sächsischen Landesgeschichte, Bd. 3, Leipzig.

Namensherkunft

Erklärung und Herkunft des Namens „Haßlau“

Aus Knauth-Chronik Teil 6, 1721

Der Name „Haßlau“ (auch Hasslau, Haselau, Haselow, Haßlaw) wird fränkischen Ursprunges sein, und Stellenbezeichnung (im, am) Haselbusch oder Wasserlauf bei den Haselstauden bedeuten.

Zum Namen „Haßlau“ schreibt Knauth, das dieser von den vielen Hasel-Sträuchern, welche bei der Gründung des Dorfes hier gestanden haben sollen und auch teils noch da stehen, herrühren soll. Weswegen auch in alten Briefen (des Klosters Altzella) von „Hasel=au“ geschrieben wird.

In deutschsprachigen Gebieten, die ehemals slawisch besiedelt waren, entstammt die Endung „-au“ in Ortsnamen dem ursprünglich slawischen -ow. Haßlau ist jedoch keine slawische Gründung – inwieweit die Namensgebung durch (ehemalige) Siedlungen in der Nachbarschaft beeinflußt wurde, läßt sich schwerlich sagen.

Eine Namensgleichheit zu einem livländischen (Territorium des Schwertbrüderordens im heutigen Lettland und Estland) Adelsgeschlecht – „derer von Haßlau“ fällt beim Studium historischer Unterlagen auf. Über die ursprüngliche Herkunft dieses Adelsstammes sind keine Quellen verfügbar.

Obwohl man damals verdienstvolle (von Kreuzzügen heimkehrende) Ritter belohnte, Dörfer verschenkte oder als Lehen vergab (damals nahm die bedachte Person den Namen des vergebenen Objektes an), läßt sich diese Therorie für den Ort Haßlau nicht glaubhaft nachverfolgen. Eine spätere Schenkung des Dorfes an das Kloster Altzella und ein anschließendes Engagement des Herren „von Haßlau“ im Deutschen Orden, und damit territorial anderen Aufgaben zugewandt, war damals durchaus üblich.

Im mittelhochdeutschen Sprachschatz gibt es den Übernamen „haz“ = „feindliche Gesinnung, Haß“. Inwieweit hier ein Zusammenhang in der Gründungszeit gesehen werden kann, bleibt auch offen.

Quellen:

  • „von Haßlau“ – livländisches Adelsgeschlecht; hervorgetretene Mitglieder sind: Johann Düker von Haßlau (Sohn von Eberhard Düker); war politisch aktiv in Livland, Stockholm, Mecklenburg, Braunschweig, am Hause Fürstenberg und schließlich am Innsbrucker Herzogshof; bekannt geworden ist dessen Sohn Franz Düker (auch Dükher oder Dückher) (geb. 1609 in Innsbruck, verst. 1671 in Salzburg) zu Urstein und Winckl (Enkel von,) durch seine 1666 veröffentlichte Salzburgische Chronik (Chronik des Erzbistums). (Quelle: nach Johann Heinrich Zedler „Großes vollständiges Universal-Lexikon“, Band 7 Halle & Leipzig 1732)
  • Knauth-Chronik: Zitat im 6. Teil, Seiten 67 und 68; Originaltitel „Des alten berühmten Stiffts=Closters und Landes=Fürstlichen Conditorii Alten=Zella, an der Freybergischen Mulda, So wohl von alters her darzu gehöriger dreyen Städte, Berg= und Marck=Flecken, Roßwein, Siebenlehn und Nossen, Als auch nunmehro Königl. und Chur=Fürstl.Sächs. Schlosses Nossen, Geographisch= und Historische Vorstellung.“ (erschienen in acht Teilen, etwa 850 Seiten, Dresden & Leipzig 1721).