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Ruine Kempe

Die Ruine der Burg Kempe bei Mahlitzsch / Niederstriegis

Blick auf die Ruine der Burg Kempe

Eine Urkunde aus dem Jahre 1220 belegt die Existenz einer Burg „Kempe“ an der Stelle der jetzigen Ruine. Die „Kempe“ war Stammsitz der Familie „von Mals“ und wurde als Wohn- und Fluchtturm erbaut. Hier handelt auch die Sage von der Kempenjule.

Kempe ist vielleicht abgleitet von „Kemenate“, das bezeichnet den einzigen beheizbaren Raum einer Burg. Der Grundriß der jetzigen Ruine beträgt etwa 13 x 17 Meter, der Erschließungsturm (sozusagen das Treppenhaus) an der Südostecke hat die Maße 4,5 x 5,7 Meter. Die Wanddicke der ehemaligen Burg beträgt etwa 1,40 m – an der Hauptangriffsseite, der Nordseite, sogar 2,20 m.

Die Burg, gelegen auf einem Schieferfelsen oberhalb der Freiberger Mulde, diente sicher zur Kontrolle der Handelswege entlang der Mulde und als Fluchtburg zum Schutz bei Angriffen. Sie war vermutlich nur über eine hochgelegene Türöffnung im ersten Obergeschoß an der Südostecke zugänglich. Dies hatte den Vorteil, dass sie sich mit wenig Besatzung gut verteidigen ließ. Die Burg bestand aus 3 Etagen. Die untere fensterlose Etage diente sicher als Verließ bzw. Vorratsraum. Die Burg verfügte über eine unterirdische Wasserversorgung und konnte somit Belagerungen lange standhalten. Die Wehranlagen begann nach 1298 zu verfallen.


Im Jahr 2000 wurde die Ruine für 22.000 DM (aus Staatsbesitz an private Eigentümer) versteigert.
Mehr dazu hier, PDF-Datei.

Die Wunderburg

Die Wunderburg bei Roßwein

Die ehemalige so genannte Wunderburg

In der Nähe der Stadt Roßwein liegt ein Hügel, auf dem schon im Jahr 723 eine Burg gestanden haben soll, worin ein Raubritter mit seiner Geliebten wohnte.

Von dieser sogenannten Wunderburg sieht man aber jetzt nichts mehr als einen aufgeworfenen Erdwall. Außer diesem findet sich aber hier ein seltsamer Rasenkreis, ganz nach Art eines Labyrinths angelegt, wo sich früher die Jugend mit Tanzen zu belustigen pflegte. Dieser Kreis soll einst von einem zauberischen Mönche ausgetanzt worden sein, wie der Tanzkreis der Böhmenkönigin Libussa auf dem Wischerad bei Prag, den man noch jetzt zeigt.

Quelle:

  • W. Lauterbach & S. Wagner (Hrsg.) 1997: Der gespenstige Mönch – Sagen und seltsame Begebenheiten aus Städten und Dörfern um das Kloster Altzella, Berlin.