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Ruine Kempe

Die Ruine der Burg Kempe bei Mahlitzsch / Niederstriegis

Blick auf die Ruine der Burg Kempe

Eine Urkunde aus dem Jahre 1220 belegt die Existenz einer Burg „Kempe“ an der Stelle der jetzigen Ruine. Die „Kempe“ war Stammsitz der Familie „von Mals“ und wurde als Wohn- und Fluchtturm erbaut. Hier handelt auch die Sage von der Kempenjule.

Kempe ist vielleicht abgleitet von „Kemenate“, das bezeichnet den einzigen beheizbaren Raum einer Burg. Der Grundriß der jetzigen Ruine beträgt etwa 13 x 17 Meter, der Erschließungsturm (sozusagen das Treppenhaus) an der Südostecke hat die Maße 4,5 x 5,7 Meter. Die Wanddicke der ehemaligen Burg beträgt etwa 1,40 m – an der Hauptangriffsseite, der Nordseite, sogar 2,20 m.

Die Burg, gelegen auf einem Schieferfelsen oberhalb der Freiberger Mulde, diente sicher zur Kontrolle der Handelswege entlang der Mulde und als Fluchtburg zum Schutz bei Angriffen. Sie war vermutlich nur über eine hochgelegene Türöffnung im ersten Obergeschoß an der Südostecke zugänglich. Dies hatte den Vorteil, dass sie sich mit wenig Besatzung gut verteidigen ließ. Die Burg bestand aus 3 Etagen. Die untere fensterlose Etage diente sicher als Verließ bzw. Vorratsraum. Die Burg verfügte über eine unterirdische Wasserversorgung und konnte somit Belagerungen lange standhalten. Die Wehranlagen begann nach 1298 zu verfallen.


Im Jahr 2000 wurde die Ruine für 22.000 DM (aus Staatsbesitz an private Eigentümer) versteigert.
Mehr dazu hier, PDF-Datei.

Hochwasser Juni 2013

Nach dem Hochwasser an der Freiberger Mulde, ausgedehnte Kies- und Sandflächen.

Nach dem Hochwasser an der Freiberger Mulde, ausgedehnte Kies- und Sandflächen.

Nach dem Hochwasser an der Freiberger Mulde, ausgedehnte Kies- und Sandflächen und neue Steilufer.

Nach dem Hochwasser an der Freiberger Mulde, ausgedehnte Kies- und Sandflächen und neue Steilufer.

Ein Maisacker. Der Bach findet sein altes Bett. Ackerboden - Lehm, Humus, Löß - alles wird davongespült.

Ein Maisacker. Der Bach findet sein altes Bett. Ackerboden – Lehm, Humus, Löß – alles wird davongespült.

Nebelstimmung am Abend im Hochwasser an der Freiberger Mulde.

Nebelstimmung am Abend im Hochwasser an der Freiberger Mulde.

Biberdamm in einem Bach

BiberdammDer Biber ist eine der imposantesten Säugetierarten unserer Heimat. Lange Zeit fast verschwunden – kehrt er nun zurück. Seine Aktivitäten werden im Allgemeinen als bewundernswert, jedoch auch als nicht so passend empfunden.

Bekannt sind Biber durch ihre Dammbauten und eieruhrähnlichen Nagespuren an Bäumen. Solche Beobachtungen kann man an Fließgewässern (Flüsse, Bäche) und Standgewässern (z. B. Teiche) machen.

Im Januar bis Februar findet hier auch die Paarung der Biber statt, ab April kommen die Jungtiere zur Welt.

Biber sind Pflanzenfresser (z. B. Wasserpflanzen, Schilf, auch Gräser und Kräuter). Laubbäume wie Espen, Erlen und Pappeln sowie Weiden verzehren sie auch gern, kosten auch gelegentlich von Eichen oder Fichten.

Der hier heimische Europäische Biber (Castor fiber) kann in freier Wildbahn ein Lebensalter bis 17 Jahre erreichen.

Die Wohnbauten, Dämme und der Biber selbst sind streng nach europäischen und nationalem Recht geschützt.

Mehr zum Biber können Sie hier erfahren: ein Klick öffnet PDF im neuen Fenster

Bergbau

Bergbau in der Region um Roßwein

Bei Gersdorf (zwei Kilometer westlich der Stadt Roßwein) befindet sich ein Flächendenkmal des historischen Silberbergbaus in Sachsen, auch Objekt des Projektes UNESCO-Welterbe „Montanregion Erzgebirge“, die ehemaligen Bergwerksanlagen des „Segen-Gottes Erbstolln“. Die Ursprünge des Gersdorfer Bergbaus gehen bis ins 12.Jahrhundert zurück, wie im Gersdorfer Forst aufgefundene Keramikreste belegen. Hier wurden Silber-, Blei- und Kupfererze im oberflächennahen Abbau bis ins 15. Jahrhundert abgebaut. Mit fortschreitender Technologie und Erschöpfung an der Oberfläche ging man zum Abbau unter Tage über. Mitte des 19. Jahrhunderts erreichte die Grube 300 Meter Tiefe. 1885 wurde der Bergbau in diesem Gebiet endgültig eingestellt.

Die bergbauliche Entwicklung des Gebietes um Roßwein läßt sich nach Forschungen von Ulrich Bänsch (siehe Quellen) in 4 Perioden einteilen und begann erst Anfang des 16. Jahrhunderts und nicht wie bisher angenommen im 13. Jahrhundert.

Perioden des Gangerzbergbaues im Roßweiner Raum:

  •   erste Periode: Anfang 16. Jh. bis 1630,
  •   zweite Periode: ca. 1689 bis 1756,
  •   dritte Periode: 1763 bis 1830,
  •   vierte Periode: 1850 bis 1940.

Bergbau in Roßwein:
Erste bis dritte Periode: Augustus Erbstolln, Berthold Erbstolln, Beschert Glück Erbstolln, Himmlische Posaune Fundgrube, Hubertusburger Friede Erbstolln, Johannes Erbstolln, Kaiser Heinrich Erbstolln, Kaiser Heinrich Fundgrube, Nachtigall Fundgrube, Obere Himmelfahrter Stollnrösche, Neue Güte Gottes Erbstolln, Neue Hilfe Gottes Erbstolln, Neuer Segen Gottes Erbstolln, Tiefer Erbstolln, Tiefer Himmelfahrt Christi Erbstolln, Vereinigte Gesellschaft Gott mit uns Erbstolln, Weiße Taube Erbstolln;
Vierte Periode: Beihilfe Erbstolln, Concordia Fundgrube, Grubenfeld Weißes Roß und Weintraube Stolln, Hermanns Hoffnung Fundgrube, Roßweiner Fundgrube, Schürffeld Johann Gottfried Jäckisch, Schürffeld Kaufmann Richard Johrisch, Schürffeld Klemens Koch, Schürffeld M. S. Herrmann, Weintraube Stolln vereinigt Feld.

Bergbau im Wolfstal bei Roßwein:
Franziskus Fundgrube, Wolfstal Erbstolln.

Bergbau in Gleisberg bei Roßwein:
Goldene Aue Erbstolln, Neuglück Stolln, Neu Glück Fundgrube, Sankt Elias Erbstolln.

Bergbau in Mahlitzsch bei Roßwein:
Glückauf Erbstolln.

Bergbau in Seifertsdorf bei Roßwein:
Matthäus Fundgrube, Reicher Schatzkasten Gottes Erbstolln.

Bergbau in Döbeln:
Blühendes Glück Erbstolln, Goldenes Lamm Erbstolln.

Nach 1945 begannen durch die Wismut AG Erkundungen zu Uranvorkommen, welche ergebnislos verliefen.

Quelle:

  • U. Bänsch 2006: Auf den Spuren des Bergbaus um Roßwein, Denkmale im Landkreis Döbeln – Heft 8.

Kempenjule

Die Sage von der Kempenjule

Blick zur Ruine Kempe

Einst lebte auf der Kempe (gemeint ist die Ruine der Burg Kempe bei Mahlitzsch) ein reicher Ritter. Dieser hatte eine wunderschöne Tochter Namens Jule.

Eines Tages erschien vor der Burg eine Zigeunerin. Sie bat um ein Almosen für sich und ihre Kinder. Der reiche Ritter zeigte sich der Frau gegenüber sehr hart. Er ließ sie mit Gewalt fortschaffen, ohne ihr die geringste Gabe zu überlassen.

Erbost über die Herzlosigkeit und Kälte des Mannes verwandelte die der Zauberei mächtige Frau die anmutige Tochter des Ritters für alle Zeiten in eine abstoßende, furchterregende Schlange. Nur eine Chance sollte dem Mädchen bleiben seinem ewigen Schicksal zu entkommen:
Alle hundert Jahre, in der Silvesternacht von einem Jahrhundert zum nächsten, sollte es durch den Kuß eines mutigen jungen Mannes, wenn er der Schlange genau um Mitternacht begegnet und sich ihr furchtlos nähert, erlöst werden können.

Inzwischen ist es schon viele (mindestens acht) Jahrhunderte her, daß das Mädchen in eine Schlange verwandelt wurde und viele junge Männer haben versucht der Schlange im mitternächtlichen Gemäuer zu begegnen. Aber jedes Mal, wenn die Schlange sich im fahlen Mondlicht an ihnen hochwindet und die jungen Helden mit ihrer gespaltenen Zunge anzischelt, sind diese so erschrocken, dass sie fluchtartig den unheimlichen Ort verlassen – froh bald wieder wohlbehütet am heimischen warmen Herd zu sitzen.

Das arme Mädchen aber lebt noch heute als Schlange in der Ruine und wartet auf seine Rettung.

Als Quelle diente der auf Tafeln an der Ruine angebrachte Text.