Siedler

Allgemeines zur Besiedlung in urgeschichtlicher Zeit

Aufenthaltsorte der Menschen der Steinzeit lassen sich für das Mittelsächsische Lößlehmgebiet nur schwerlich rekonstruieren. Höchstwahrscheinlich durchstreiften während der Weichseleiszeit (deren Eispanzer unser Gebiet ja nicht überdeckten) altsteinzeitliche Jäger und Sammler klimatisch begünstigte Landstriche auch nördlich des Erzgebirges.

Vor etwa 10.000 Jahren, der Einfluß der Weichseleiszeit hatte nachgelassen, veränderte sich auch das Klima in unserer Region und eine verstärkte Bewaldung setzte im Erzgebirge, dem nördlichen Erzgebirgsvorland und in den Flußauen ein. Die steppenartigen lößlehmgeprägten Landschaften behielten teilweise ihren offenen Charakter. Mittelsteinzeitliche Jäger und Fischer drangen, meist die Flußläufe nutzend, in die bewaldeten Gebiete vor.
Die Lößgebiete sind durch jungsteinzeitliche und bronzezeitliche Ackerbauern (Bandkeramik-Kultur, Schnurkeramik und Glockenbecher-Kultur in der Lausitz) besiedelt worden. Die Lausitzer Kultur ist direkt für unser Gebiet in der zweiten Hälfte des 2. Jahrtausends v. Chr. nachgewiesen.

Erst kürzlich wurden bei Salbitz (Kreis Nordsachsen) Reste der ältesten Häuser Sachsens entdeckt (Grabungen 2011 durch das Landesamt für Archäologie und dem Lehrstuhl für Ur- und Frühgeschichte der Universität Leipzig). Die nachgewiesenen Reste von drei Häusern aus der Jungsteinzeit sind etwa 7500 Jahre alt. Die damaligen Ackerbauern sollen dieses Gebiet etwa 300 bis 400 Jahre besiedelt haben.
(Quelle: dnews.de, 7.April 2011)

Etwa ab dem 5. Jh. V. Chr. siedelten in Gebiet des Altkreises Döbeln die Hermunduren (ein germanischer Volksstamm der Gruppe der Elbgermanen, Stammesgruppe der Sueben) und verdrängte nach und nach die angestammte Bevölkerung.
Ab dem 1. Jahrhundert n. Chr. zogen diese im mittelostdeutschen Raum siedelnden Germanen in Richtung Süd-Westen ab. Die freiwerdenden Siedlungsplätze wurden für kurze Zeit durch den suebischen Stamm der Warner eingenommen, welche um 500 ebenfalls westwärts weiterzogen.

Quellenangaben und weiterführende Literatur:

  • K. Czok (Hrsg.) 1989, Geschichte Sachsens, Weimar.
  • D. Harzbecher 2000, Chronik der Stadt Roßwein – Besiedlung, Heft 1: aus „Unsere Heimat“.
  • D. Harzbecher 2000, Chronik der Stadt Roßwein – Stadtentwicklung, Heft 2: aus „Unsere Heimat“.
  • R. Schmidt 2005: Die Region um Oschatz und Meißen im 7jährigen Krieg.
  • R. Gundram 2006: Der Schloßberg und die Burg zu Döbeln, Denkmale im Landkreis Döbeln – Heft 7.

Ein Gedanke zu „Siedler

  1. karin-ingeborg neumann

    Ich bin sehr an der Geschichte der Besiedlung in der Region um Oschatz Colm,Bautzen bis Dresden interessiert.Meine Vorfahren lebten in dieser Region.

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