Zweiniger Grund

Zweiniger Grund

Zweiniger Grund mit Kaiserbach

Im Zweiniger Grund befindet sich der Waldgasthof „Zur Margarethenmühle“. Im Jahre 1555 wurde dieser Ort als Krottenmühle (Krötenmühle) erstmals urkundlich erwähnt. Der Name soll später durch den Volksmund zur Gretenmühle abgewandelt und zur Margarethenmühle umgeprägt worden sein.

Die alte Mahlmühle, eine Schrotmühle, soll einen doppelten Mahlgang besessen haben, der Betrieb erfolgte durch ein oberschlägiges Wasserrad mit Durchmesser von 8 m. Der Wasserzulauf erfolgte über den Kaiserbach, zu den Mühlenteichen, dann vom Mühlenkanal zum im Haus liegenden Wasserrad.

Später trug die Landwirtschaft neben dem Mühlenbetrieb zum Haupterwerb bei. Von 6 ha landwirtschaftlicher Nutzfläche wurden 2 Kühe ernährt und vor allem Kartoffeln, Getreide und Tabak angebaut.
1941 wurde als Folge eines Hochwassers der Mühlenbetrieb eingestellt, der Gaststättenbetrieb blieb.

Um die Wende zum 20. Jahrhundert herum wurden im Zweiniger Grund größere und kleinere Teiche zum Zwecke der Fischzucht angelegt.
Die Erträge waren nur gering. Bei Starkniederschlägen führte / führt der Kaiserbach viel Wasser und transportierte / transportiert große Mengen an Lößboden der umliegenden Felder. Dadurch und durch Unterspülungen kam es oft zu Dammbrüchen an den Teichen, außerdem schritt die Verlandung schnell fort.

Als Folge dessen wurden die meisten Teiche trockengelegt und bepflanzt. Übrig blieben vier Mühlenteiche, der Försterteich, Schilfteich und Schafteich.
Die Strukturen der ehemaligen, jetzt mit Bäumen bestandenen Teiche kann man heute noch gut erkennen. Das Baumaterial für die Deiche (Lehm, Ton -Boden) wurde im umgebenden Wald gewonnen.

Ende der 70er Jahre wurde der Kaiserbach begradigt. Das führte zu weiterer Tiefenerosion und zu beträchtlichen Unterspülungen.

Weiterlesen zur Landschaftsentwicklung:

Es wird die Landschaft vorgestellt, in welche Haßlau und die Umgebung eingebettet ist. Eine Landschaft, deren Gebirgsformationen vor etwa 280 Millionen in der Variszischen Ära entstanden und welche am östlichen Rand des Mittelsächsischen Granulitgebirges gelegen ist. ……

3 Gedanken zu „Zweiniger Grund

  1. Anonym

    Leider wurde gerade während der Brutzeit wegen dem Borkenkäfer der halbe Wald gefällt. Neue Bäume hat man nicht heranwachsen lassen, so dass jetzt nur eine kahle Wüste zu sehen ist, umrandet von ein paar Laubbäumen. Nun braucht man die Sitzgelegenheiten auch nicht mehr. Anstatt die jungen Triebe auf natürliche Weise groß werden zu lassen, hat man neue Bäume in Reihe angepflanzt und eingezäunt. Also, wieder eine Plantage zur Holzgewinnung. Solange nur an Holz und nicht an den Wald und deren Mitbewohner gedacht wird, habe ich da keine Hoffnung… eigentlich sehr schade, weil es wirklich mal ein schöner Fleck Erde war…, und sollte mal von der Stadt ein ernsthaftes Interesse bestehen, ich wäre gern der Ehrenamtliche.

  2. Chrissie

    Für einen Frühjahrsausflug wirklich wunderbar geeignet, herrlicher Auenwald, viele Frühjahrsblüher!
    Kenne dieses Fleckchen seit 1999, leider verschwinden immer mehr Sitzgelegenheiten und die vorhandenen sind ungepflegt, morsch und wachsen zu – also nicht nutzbar. Es ist traurig, dass der Verfall von Jahr zu Jahr fortschreitet und die Stadt Roßwein sich nicht um die Pflege kümmert. Es fehlen auch Wegzeichen (z. B. grüner Punkt vor Zweinig Richtung Zweiniger Grund wird nicht fortgeführt, man könnte meinen, dass mit der Straße in Zweinig auch der Weg an den dort befindlichen Säulen endet). Es ist schade, ein schönes Gebiet so zu vernachlässigen. Von der Ruine Kempe Richtung Zweinig wurde von den Bauern schon der Weg verkleinert und ca. 5 m wurden komplett umgeackert. Bei uns gibt es ehrenamtliche Betreuer für Wanderwege, die diese einmal jährlich abgehen und solche Missstände damit aufdecken und in der Folge auch verhindern.

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